22.10.22 Ein Morgen wie ein Schlag ins Gesicht

Da meine Frau gerade ihre letzte Nachtschicht vor unserem Herbsturlaub hatte, wollte ich sie an dem Morgen nicht stören. Also  hab ich meine Sachen geschnappt, mein Fahrrad auf den Bus geschnallt und bin wieder Richtung Engerheide gefahren. Von einem Parkplatz aus bin ich dann mit dem Bike noch ein ganzes Stück in die Heide gefahren, wo ich einen Spot im Hinterkopf hatte, der zum aktuellen Nebelwetter passte.

Die Sonne kam ganz langsam hoch und ich suchte mir meine Motive. Nachdem ich zwei Shots hatte, hab ich noch einen tollen Vordergrund gefunden, den ich mit ins Bild nehmen wollte. Aber da schlug mir dann die Physik ein Schnippchen. Ich musste feststellen, dass feuchtes Moos und nasse Blätter ca. den gleiche Effekt haben wie eine Eisfläche. Schneller als ich "Sch§%$&" rufen konnte, lag ich am Boden. Und als ich unten ankam, hörte ich es echt ekelhaft knacken. Als ich endlich wieder stand, ging der erste Blick nach unten. Ok, es stand nichts abnormal ab. Das war doch schonmal was! Ein Belastungstest tat zwar weh, aber ich konnte stehen. Also Sachen zusammengepackt und versucht, aufs Fahrrad zu steigen. Auch das klappte ... zum Glück, denn die Strecke zum Auto laufen wäre nichts geworden. Den Motor im kleinen Gang auf höchster Unterstützungsstufe bin ich dann vorsichtig zum Auto gefahren. Dort nur irgendwie das Rad in den Bus und irgendwie selber reingeklettert. Es ist krass, was Adrenalin im Körper auslösen kann. Zuhause hab ich dann, als es nicht mehr ging, meine Frau geweckt, damit sie mich in die Notaufnahme bringen konnte. Dort stellte sich dann raus, dass ich mir tatsächlich das Sprunggelenk gebrochen habe. Und das zwei Tage vorm gebuchten Urlaub in Løkken.

Nun sitze ich hier Anfang Januar 2023 und lege mir diese Homepage samt Blog an und warte drauf, daß ich endlich den Rolli und die Krücken wieder abgeben kann. Bin gespannt ...